Los-Nr. 305

0305-Giovanni, Bartolomeo di attr.

5000
75.000
act. 1488 - 1501. Maria mit dem Kind und zwei Engeln. Tondo auf altparkettierter Pappelholzplatte. Größe ca. 64,5 x 66 cm, der prächtige, opulent geschnitzte Holzrahmen ca. 101 x 101 cm. Verso mehrfach attribuiert ( deutsch und französisch als Mitarbeiter von Ghirlandaio, Florenz 16. Jh.bezeichnet) und mit Zollsiegel versehen. Teils Craquelé, die Malschicht im unteren Bereich mit quer verlaufendem Riß, darunter kleine Fehlstelle, kleine Delle im Haar des Jesuskindes. Das Gemälde stammt ehemals aus der Sammlung des Königlichen Rats Marczell von Nemes (1866 - 1930), der einen Teil seiner Sammlung der Dresdner Bank zur Deckung eines Kreditgeschäftes sicherungsübereignete. Diese Partie kam im Zuge eines Ankaufs im großen Stile durch den preussischen Staat zu den Staatlichen Museen in Berlin. Damals, im Jahr 1935, wurde nicht nur die Sammlung Nemes sondern auch andere Kreditengagements von der Dresdner Bank verkauft. Teile aus diesem Ankauf wurden dann im Jahr 1937 zusammen mit anderen hochwertigen Gegenständen aus allen Bereichen der Kunst und des Kunsthandwerks in der Auktion „Kunstwerke aus dem Besitz der Staatlichen Museen Berlin“ von Julius Böhler in München versteigert. Das vorliegende Gemälde wurde auf dieser Auktion mit 2.000 RM verkauft. Seither war es ohne Unterbrechung im Besitz der jetzt einliefernden Familie. Vgl.: Auktionskatalog: Kunstwerke aus dem Besitz der Staatlichen Museen Berlin, Julius Böhler München 1937. Seite 109, Losnummer 675 und Abb. Tafel 49. Dort lediglich als Toskanischer Meister Ende des 15. Jh. angeboten. Weiter: Lynn Rother: Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935, de Gruyter, Berlin/Boston 2017, Seite 143 ff mit der transkribierten Liste auf Seite 381. Dort ist die Nummer 675 der Versteigerung bei Böhler in München fälschlich einem (nicht existenten) Bartolomeo di Steffano statt wie auch auf dem alten Etikett in französischer Sprache, Bartolomeo die Giovanni, zugeordnet.